Schnellimbiss in Pompeji

Eine komplette Theke, die zu einem Schnellrestaurant gehörte, wurde von Archäologen in Pompeji ausgegraben. Sie fanden auch die Überreste von Schnecken, Fisch und Schweinefleisch. Das ist eine äußerst seltene Entdeckung.

Archäologen haben in der Vergangenheit bereits achtzig Schnellrestaurants in Pompeji gefunden. Dies ist jedoch das erste Mal, dass sie auf vollständigere Überreste eines Lokals gestoßen sind, in dem auch warme Speisen zubereitet wurden. Es handelte sich um ein Thermopolium (zusammengesetzt aus den griechischen Wörtern thermos, heiß, und poleo, verkaufen). Das alte Buffet war unter einer Ascheschicht konserviert. Archäologen haben bereits 2019 einen Teil davon freigelegt, aber erst vor wenigen Tagen über die Entdeckung berichtet.

Die Überreste des Schnellrestaurants sind nun vollständig freigelegt. Die Archäologen können nun herausfinden, welche Leckereien die Einwohner von Pompeji zu sich nahmen. "Wir haben in der Vergangenheit bereits achtzig Büfetts gefunden. Aber jetzt haben wir zum ersten Mal die kompletten Überreste einer Kochstube ausgegraben, um es mal so auszudrücken. Essen", bestätigt Massimo Osanna, der langjährige Leiter des archäologischen Parks in Pompeji.

Die Archäologen fanden 2019 die Überreste einer Fastfood-Theke. Seitdem haben sie gegraben, bevor sie das ganze Ding freilegten. Sie mussten vorsichtig sein, um die Theke nicht zu beschädigen. Oben befinden sich große Löcher, in die Behälter mit heißen Speisen gestellt wurden. Die Archäologen haben mehrere von ihnen gefunden. Sie untersuchten, was sich darin befand. Sie fanden einen Entenknochen, aber auch Reste von Schnecken, Fisch und Schweinefleisch.

Und am Boden eines der Gefäße fanden die Archäologen die Überreste von zerstoßenen Bohnen. Diese sollen zum Würzen der Speisen verwendet worden sein. Die Theke ist mit einem Fresko verziert, das eine reitende Meeresnymphe darstellt. Außerdem sind verschiedene Tiere wie Stockenten abgebildet: "Wahrscheinlich handelt es sich dabei um die Speisen und Getränke, die bei der Zubereitung der Mahlzeiten verwendet wurden. Wir haben auch Favabohnen am Boden eines der Gefäße gefunden. Sie wurden zum Beispiel dem Wein zugesetzt, um ihn zu aromatisieren, und sie hellten auch die Farbe des Weins auf", so die Anthropologin Valeria Amoretti.

Weitere Funde waren eine Bronzekelle, neun Amphoren, die in der Römerzeit als Nahrungsmittelbehälter beliebt waren, mehrere Flakons und ein Ölbehälter aus Keramik. Die Archäologen entdeckten auch das vollständige Skelett eines kleinen Hundes, der nicht mehr als 25 Zentimeter groß war. Experten zufolge ist dies ein Beweis für selektive Zucht. Der auf dem Tresen abgebildete Hund war groß und muskulös.

Archäologen zufolge hat der Besitzer der Cafeteria einen guten Standort für sein Geschäft gefunden. Direkt vor dem Restaurant befand sich ein kleiner Platz mit einem Springbrunnen und einem weiteren Thermopolium in der Nähe.

Quellen: https://chicago.suntimes.com/, www.mprnews.org