Schatz von 1000 Jahre alten silbernen Wikingermünzen verschiedener Herrscher

Im Mai dieses Jahres wurde auf der Isle of Man ein Schatz von 36 Silbermünzen aus dem 10. bis 11. Jahrhundert entdeckt. Sie wurden von den Freunden John Crowe und David O'Hare mit Metalldetektoren auf einem Privatgrundstück gefunden. Das Set wurde letzte Woche zum Schatz erklärt. Die Behörden bedankten sich bei den Detektorfreunden und sagten, sie wüssten ihre Zusammenarbeit zu schätzen.

Der Schatz enthält Münzen, die zwischen 1000 und 1065 n. Chr. in England und Irland geprägt wurden. Die meisten stammen aus der Regierungszeit Edwards des Bekenners (1042 bis 1066), aber auch Münzen, die von den englischen Königen Æthelred II. (978 bis 1016) und Kanut dem Großen (1016 bis 1035) geprägt wurden, sind dabei. Die Münzen stammen aus verschiedenen englischen Münzstätten, darunter York, London, Lincoln, Cambridge, Hastings, Ipswich und Exeter. Die irischen Münzen stammen aus der Zeit von etwa 1000 bis 1010. Sie zeigen König Sigtrygg Silkbeard von Dublin (989 bis 1036). Den jüngsten englischen Münzen zufolge wurde der Hort irgendwann vor 1070 deponiert.

"Dies ist ein erstaunlicher Fund, der uns hilft, die komplexe Wirtschaft der Wikingerzeit auf der Isle of Man besser zu verstehen, wo mehr Silbermehr Scherben aus dieser Zeit pro Quadratkilometer als in England, Irland, Schottland und Wales zusammen", sagte Allison Fox, Kuratorin für Archäologie bei Isle of Man National Heritage.

Die vielen verschiedenen Münzen zeugen von einer lebhaften Wirtschaft und dokumentieren die Routen der wikingerzeitlichen Händler von Irland über England bis auf die Isle of Man. "Dieser bedeutende Hort wurde wahrscheinlich in zwei oder mehr Phasen zusammengetragen, wobei die früheren englischen und irischen Münzen zusammen deponiert wurden und die Münzen Edwards des Bekenners erst später hinzukamen", sagte der weltbekannte Numismatiker Dr. Bornholdt Collins, der die Münzen den ganzen Sommer über untersucht hat.

"Der Hort kann mit einer gewissen Übertreibung mit einer Brieftasche verglichen werden, die alle möglichen Kreditkarten, Banknoten und Münzen aus verschiedenen Ländern enthält. Ähnlich wie bei der Vorbereitung auf eine Auslandsreise. Sie zeigt die Vielfalt der Währungen, die den Kaufleuten der damaligen Zeit zur Verfügung standen. Diese Mischung bietet eine seltene Gelegenheit, die Details der Münzen und Münzzeichen zu studieren. Solch eng datiertes Vergleichsmaterial aus separaten Funden ist sehr ungewöhnlich", fügte Collins hinzu.

Nach dem Gesetz der Insel Man sind die Finder verpflichtet, alle archäologischen Entdeckungen den Beamten von Manx National Heritage zu melden. Wenn die Artefakte unter die Kategorien des Treasure Act 2017 fallen, müssen sie auch dem Coroner zur Untersuchung gemeldet werden. Der Coroner entscheidet, ob es sich bei dem Artefakt um einen "Schatz" handelt oder nicht.

Anschließend erfolgt eine Bewertung durch eine entsprechend qualifizierte unabhängige Bewertungsstelle. Das Finanzministerium ist für die Auszahlung des Finderlohns zuständig, der je zur Hälfte vom Grundeigentümer und vom Finder getragen wird, sofern bestimmte anspruchsvolle und genau festgelegte Bedingungen erfüllt sind. Es wird an die guten Sitten der Finder appelliert - wenn sie zugunsten der Museen und des öffentlichen Interesses auf die Belohnung verzichten, werden sie anerkannt.

Roman Němec

Quellen: manxradio.com, reuters,com, manxnationalheritage.im

Münzen von Eudard dem Bekenner

Finder

Münzen von Sigtrygg Silkbeard

Detail der Münze von Kanut dem Großen

Die Münzen werden im Museum ausgestellt

Münzen nach der Konservierung und Katalogisierung

einige der Münzen