Schatz aus der Bronzezeit zweimal gestohlen

Im polnischen Dorf Kalisce, in der Nähe von Biały Bór in der Woiwodschaft Westpommern, wurden zwei Schätze aus der späten Bronzezeit entdeckt, die übereinander liegen. Sie sind eine der größten und vielfältigsten Sammlungen nicht nur in Pommern, sondern auch einzigartig in Polen. Leider wurde der Kontext der Ablagerung der Funde bei ihrer doppelten illegalen Bergung unwiederbringlich zerstört.

Im Frühjahr 2017 rühmten sich mehrere Detektivinnen und Detektive in den sozialen Medien mit der großen Anzahl von Bronzeartefakten. Die Behörden versuchten, die Finder zu kontaktieren und eine Übergabe zu arrangieren, aber sie wurden immer wieder abgewiesen. Sie hielten den Fundort geheim und waren unkooperativ. Bei einer späteren Polizeirazzia wurden 11 Gegenstände beschlagnahmt, der Rest wurde später an ein örtliches Museum übergeben.

Später wurde berichtet, dass an der gleichen Stelle ein weiterer Schatz aus der Spätbronzezeit entdeckt worden war. Neben vielen anderen Gegenständen enthielt sie zum Beispiel Pferdegeschirr, Waffen, Rüstungszubehör und Metallgefäße, die meisten davon aus Kupfer. Der Landbesitzer entdeckte den Schatz unter einem Felsbrocken, grub ihn aus, nahm ihn mit nach Hause und versteckte ihn. Er wurde schließlich gefasst, der Schatz wurde beschlagnahmt und er wurde wegen Unterschlagung und Entfremdung von Kulturgut verurteilt. Drei der illegalen Detektive/Räuber wurden später auch wegen illegaler Ausgrabungen von archäologischen Stätten verurteilt.

Nach Angaben der Archäologen und der Polizei entfernte der Landwirt zunächst den Felsbrocken, unter dem er den Schatz (später Kaliska II genannt) fand, und übernahm dann das Büro an der Fundstelle. Detektive und hoben einen weiteren Schatz auf, den sie Kaliska I nannten (weil sie zum Zeitpunkt der Bekanntgabe der Entdeckung des Bauernschatzes keine Ahnung hatten). Beide fallen in den gleichen Zeitraum.

Die Sammlung von Kaliska I enthielt 124 Artefakte aus Bronze, vor allem geschmiedete und gegossene Metallgefäße, Armbänder und Miniaturknöpfe. Mehrere organische Artefakte, darunter ein Lederband, spiralförmige Bänder und Ornamente aus Holz, lagen lose in einem Gefäß vom Typ Gevelinghausen-Veio-Seddin.

Die organischen Artefakte waren nur bruchstückhaft erhalten. Ursprünglich anscheinend relativ gut erhalten, wurden sie durch das ungeschickte Aufheben der Räuber beschädigt. Besonders erwähnenswert sind auch große Bronzeblechgefäße, drei nordische Bronzegussgefäße Gefäße vom Typ Hängebecken, 43 Armbänder, darunter sieben ovale nierenförmige Armbänder und vier sichelförmige Halsketten. Die Menge und die Art des Inhalts machen Kaliska I im Vergleich zu anderen polnischen Schätzen aus der Spätbronzezeit einzigartig.

Archäologen schätzten ursprünglich, dass der Schatz zwischen 875 und 750 v. Chr. deponiert worden sein könnte.) Die erhaltenen organischen Elemente haben die seltene Gelegenheit geboten, das Alter des Hortes genauer zu bestimmen. Die Ergebnisse der Radiokohlenstoffanalyse datieren sie auf die Zeit zwischen 790 und 740 v. Chr.

Roman Němec

Quellen: thehistoryblog.com, cambridge.org, academia.edu