In Dänemark fanden sie ein sehr seltenes 3.000 Jahre altes Zeremonienschwert in einwandfreiem Zustand

Archäologen haben im Dorf Håre auf der dänischen Insel Fünen ein einzigartiges Zeremonienschwert aus der Bronzezeit gefunden. Es ist in einwandfreiem Zustand, von der Bronzeklinge bis zum Holzgriff. Sogar Pflanzenfasern aus dem Material, in das das Schwert ursprünglich eingewickelt war, sind erhalten geblieben. Die ersten Informationen sprechen über die Herkunft des Materials aus Mitteleuropa.

Der Standort wurde im Rahmen einer ganzjährigen Untersuchung der 60 Kilometer langen Gaspipeline "Baltic Pipeline" entdeckt. Archäologen der Stadtmuseen in Odense befanden sich bereits im letzten Abschnitt der Rettungsarbeiten im Westen Fünens, als sie die Überreste einer bronzezeitlichen Siedlung und eine Grube entdeckten, in der das Schwert rituell aufbewahrt wurde. Laut dem Chefarchäologen Jesper Hansen ist der Fund absolut einzigartig: „Wir haben es mit einem 3.000 Jahre alten Wunder zu tun, denn das Schwert stammt aus der nordischen Bronzezeit. Die Entdeckung eines Schwertes ist eine Seltenheit, aber es ist auch insofern außergewöhnlich, als der Griff aus Holz und Geweih so gut erhalten ist. Es ist ein Votivgeschenk, das sorgfältig verpackt und in eine einfache Grube gelegt wurde. “

Unmittelbar nach der Entdeckung wurde das perfekt erhaltene Schwert in die Museumslabors transportiert, wo es unter stabilen, nicht aggressiven Bedingungen sorgfältig gereinigt und konserviert wurde. Aufgrund der Vielzahl der verwendeten Materialien musste das Schwert in einzelne Teile geteilt werden. Nur so war es möglich, die verschiedenen Reinigungs- und Konservierungsverfahren aufrechtzuerhalten, die jeder einzelne Teil des Schwertes unterschiedlich erfordert. Die Wicklung des Lindenbastgriffs wurde abgewickelt, die Holz- und Knochenteile des Geweihs wurden von den Metallteilen getrennt. Es wurden Proben entnommen, um die Materialien zu identifizieren. Die pflanzlichen Fasern der Scheide werden nach der Radiokohlenstoffmethode datiert, um das genaue Herstellungsdatum des Schwertes zu bestimmen.

Das Schwert wiegt 1,3 Kilogramm, was zu dieser Zeit eine beträchtliche und sehr teure Menge Bronze war. Der Griff wurde zusammen mit der Schwertklinge gegossen und dann mit Holzteilen und Geweih bedeckt, um einen bequemen Griff zu gewährleisten. Das Metall wurde wahrscheinlich aus Mitteleuropa importiert und dann von einem örtlichen Schmied verarbeitet - wie es damals in Dänemark üblich war. Eine Probe der Bronzelegierung des Schwertes wird getestet, um die genaue Zusammensetzung zu ermitteln und die Quelle des Rohmaterials zu lokalisieren.

Nach Abschluss der Konservierungsarbeiten und ihrer Untersuchung wird das Schwert vollständig zusammengebaut und der Öffentlichkeit präsentiert. Höchstwahrscheinlich im Odense Møntergården Museum in der Dauerausstellung zur Geschichte Fünens.

Roman Němec