Goldmünzen aus der Tudorzeit

Eine Familie aus Südengland machte einen bombenfesten Fund. Beim Unkrautzupfen in ihrem Garten entdeckten sie Goldmünzen aus der Tudorzeit. Das Depot wurde bereits vom British Museum registriert.

Dreiundsechzig Gold- und eine Silbermünze wurden von einer Familie im Garten ihres Hauses im New Forest im Süden Englands entdeckt. Die Finder möchten anonym bleiben, was von den Medien akzeptiert wurde. Sie entdeckten den Hort bei Routinearbeiten auf ihrem Grundstück, beim Unkrautziehen. Die Münze stammt aus dem späten 15. und frühen 16. Jahrhundert. Der Fund ist bereits vom British Museum registriert worden.

Der Hort enthält Münzen aus der Regierungszeit von Heinrich VIII. Sie tragen die Initialen der Ehefrauen des Königs, Katharina von Aragon, Anne Boleyn und Jane Seymour. Dies ist recht ungewöhnlich. John Naylor vom Ashmoleon Museum sagte, dass die Münzen wahrscheinlich von wohlhabenden Kaufleuten oder Geistlichen versteckt wurden, die Angst vor Heinrich VIII. hatten, als dieser versuchte, die Kontrolle über den Besitz der Kirche zu übernehmen.

"Zwei Möglichkeiten sind am wahrscheinlichsten. Nämlich, dass die Münzen im Besitz eines Kaufmanns waren, weil der hiesige Teil Englands zu den wohlhabenderen gehörte. Zum Beispiel wegen des Handels mit Wolle, die ein begehrtes Handelsgut war. Außerdem lag der New Forest nahe an der Küste und in der Nähe einiger wichtiger Häfen, so dass es durchaus möglich ist, dass der Besitzer der Münzen jemand war, der in einen solchen Handel verwickelt war", so Naylor.

Etwas anderes könnte eine Rolle gespielt haben, sagte er. "Es ist eine Tatsache, dass es in den späten 1930er und 1940er Jahren eine Liquidation einiger Klöster gab. Wir wissen, dass einige der Gläubigen versucht haben, ihren Reichtum zu verstecken, in der Hoffnung, ihn irgendwann zurückholen zu können", skizzierte Naylor eine weitere Möglichkeit.

Erste Schätzungen beziffern den Wert des Depots auf vierzehntausend Pfund. Laut Ian Richardson, der im Britischen Museum für die Schatzregistrierung zuständig ist, hat die Coronavirus-Pandemie zu einem Anstieg der Anzahl interessanter Funde geführt. "Die Leute haben mehr Zeit zu Hause verbracht und mehr Suchen oder Arbeiten erledigt, für die sie normalerweise nicht so viel Zeit haben. Plötzlich begannen sich die Funde wie neu gefundene Münzen zu vermehren", so Richardson.

Das Britische Museum hat seit Ausbruch der Pandemie 47.000 Funde registriert. Während der ersten Welle, als in Großbritannien größere Einschränkungen galten, gab es 6251 Funde. Dennoch haben Enthusiasten zumindest mit Metalldetektoren in der Nähe ihrer Häuser gesucht. Das Britische Museum meldete außerdem, dass im vergangenen Jahr 81.602 archäologische Funde gemacht wurden, was einem Anstieg von etwa zehntausend gegenüber dem Vorjahr entspricht.

"Selbst in diesen schwierigen Zeiten, in denen die Welt durch die Coronavirus-Pandemie gelähmt ist, gehen die Schürfer weiterhin mitMetalldetektoren, um für die britische Geschichte wichtige Funde zu sichern", so Michael Lewis, Leiter der Schatzkammer des British Museum.

Quellen: www.dailyecho.co.uk, www.dailymail.co.uk