Eine 2000 Jahre alte metallurgische "Signatur" der römischen Legion bestätigt den Ort der Schlacht von Teutoburg

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Eine neue chemische Analysemethode hat dazu beigetragen, die Metallfunde der 19. römischen Legion vom Schauplatz der Schlacht im Teutoburger Wald in Kalkries (Deutschland) zu identifizieren. Durch den Vergleich von Spurenelementen von Nichteisenmetallen konnten die Forscher die Funde dieser Legion und denjenigenbestätigen den Ort eines der wichtigsten Ereignisse in der Geschichte Roms und des übrigen antiken Europas.

Im Jahr 9 n. Chr. "schaffte" es Publius Quinctilius Varus, eine einfache Heeresbewegung in eine militärische Katastrophe zu verwandeln, die die europäische Geschichte veränderte und eine der größten römischen Niederlagen der Geschichte einleitete. Trotz eindringlicher Warnungen führte er die 17., 18. und 19. Legion, drei Kavallerieeinheiten, sechs Kohorten von Hilfstruppen und etwa 5.000 Kavalleristen munter durch eine Landschaft aus Sümpfen und dunklen Wäldern.

Die lange, schlangenartige Linie der römischen Truppen war den germanischen Kriegern in einer unbekannten und sumpfigen Landschaft ausgeliefert. 15.000 bis 20.000 römische Soldaten starben an Ort und Stelle, weniger als tausend Römer überlebten. Die Niederlage führte zum Verlust des größten Teils Germaniens und zur Entstehung einer stark militarisierten Grenze, die für die nächsten 400 Jahre Bestand haben sollte.

Der Ort der Schlacht geriet in Vergessenheit, bis 1989 Metalldetektoren Münzen aus der augusteischen Zeit und Bleigeschosse fanden. Seitdem wurden in Kalkriese mehr als 7.000 Objekte freigelegt, von einem kompletten Pferdegeschirr über Alltagsgegenstände bis hin zum ältesten jemals in Deutschland entdeckten römischen Plattenpanzer. Es handelt sich zweifellos um den Schauplatz einer großen römischen Schlacht aus dem 1. Jahrhundert. Aber die Identifizierung als Teutoburger Schlachtfeld dauerte noch mehrere Jahrzehnte, und das Thema wird immer noch heiß diskutiert - es könnte auch eine Schlacht während des Feldzugs sechs Jahre später gewesen sein... Es ist nicht möglich, archäologische Funde innerhalb von sechs Jahren zu datieren.

Eine neue Studie hat jedoch bestätigt, dass die Massenspektrometrie von Nichteisenmetallen die charakteristische Spurenelementzusammensetzung eines Artefakts bestimmen kann. Denn jede römische Legion hatte ihre eigenen Schmiede, die während der Feldzüge immer zur Verfügung standen, um Waffen zu reparieren. und Ausrüstung haben alle Metalle ihre eigene unverwechselbare chemische Signatur - nicht anders als einzigartige Fingerabdrücke. Die Methode führt somit zu einer eindeutigen Zuordnung eines Metallgegenstandes zu einer bestimmten Legion, ein wichtiger archäologischer Durchbruch bei der Datierung und Identifizierung komplexer Schlachtfelder, wie es bei Kalkries der Fall war.

Die für Reparaturen in den Lagerschmieden verwendeten Metalle enthalten Spurenelemente, die von den römischen Schmieden nicht bemerkt oder absichtlich manipuliert werden konnten. Diese Elemente stammen aus den Rohstoffen von Erzen oder Zusatzstoffen und auch aus Spuren von Werkzeugen. Im Laufe der Zeit entwickelte jede Legion ein charakteristisches Muster der Spurenelementzusammensetzung. "Auf diese Weise können wir den Legionen einen spezifischen metallurgischen Fingerabdruck zuordnen, von dem wir wissen, dass er für jede Legion gilt.Wir kennen die Lage der Lager", erklärt Annika Diekmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Bergbau-Museum in Bochum.

Alle römischen Nichteisenmetalle aus Kalkriese wurden daher zur Untersuchung geschickt, wo Proben entnommen und verglichen wurdenmit Nichteisenmetallen aus vielen römischen Stätten, von denen aus schriftlichen Quellen bekannt ist, welche Legionen dort stationiert waren. Nach Abschluss der Analyse ist klar, dass insbesondere die 19. Legion, die in Dangstetten in Süddeutschland stationiert war, unterscheidet sich von anderen Legionen, die nur bei römischen Vergeltungsaktionen in Deutschland eingesetzt wurden, durch die Zusammensetzung der Spurenelemente in den Metallen.

"Beim Vergleich der Funde aus Kalkries mit denen aus anderen Fundorten haben wir festgestellt, dass die Artefakte aus Dangstetten und Kalkries erhebliche Ähnlichkeiten aufweisen. Im Gegensatz dazu sind die Funde aus den Lagern, deren Legionen in der Varusschlacht nicht untergingenunterscheiden sich deutlich von den Funden aus Kalkriese und weisen somit signifikante Unterschiede zu den dortigen Funden auf. Für die Archäologie ist die Analyse legionsspezifischer metallurgischer Fingerabdrücke daher eine große Chance und eröffnet völlig neue Möglichkeiten", so Dr. Stephen Burmeister.

"Für das Forschungsmuseum der Leibniz-Gemeinschaft ist es großartig, dass wir zeigen können, dass die Materialanalyse einen wertvollen Beitrag zur historischen Forschung leisten kann", so Prof. Dr. Michael Prange, Forschungsleiter am Deutschen Bergbau-Museum in Bochum. Es ist allen Beteiligten klar, dass noch weiterer Forschungsbedarf besteht und dass die gewonnenen Daten weiter ausgewertet werden müssen.

Roman Nemec

Quellen: bergbaumuseum.de, arkeonews.net


Römische Zeremonialmaske in Kalkries gefunden


Teutoburger Wald


Goldmünzen von der Anhöhe des Teutoburger Waldes


Wadenbein vom Schlachtfeld


Römische Gürtelschnalle


Anika Diekmann


Römische Beschläge und Anhänger

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Kommentare

Super článek a poznatky - mé srdcové období.

Velice zajimavy clanek. Snad je k tomu uz nekde zverejnena studie.
Jenom drobna poznamka/dotaz k popisku fotky. Je to urcite obradni maska? Podle meho to bude maska clena rimskeho jezdectva.

Je to tak.
https://cz.pinterest.com/pin/170503535875782545/

Asi to tak bude, já jsem ji našel zde a čerpal z českého popisu obrázku: https://cs.wikipedia.org/wiki/Bitva_v_Teutobursk%C3%A9m_lese#/media/Soubor:Maske_Museum_Kalkriese_1.jpg

Super čtení.

Zajímavý jako vždy. :-)

Zajímavý kousek, ten vpravo nahoře na posledním snímku. Vždy jsem byl přesvědčený, že oblíbené slovenské gesto ,,figa borová,, je něco novodobého. Zřejmě ne. A ten zbytek .... :-)

Fany, ja ked som na to pozrel tak som videl len tu lavu časť vyzera to jako penis s vajcami :D

Kazdopadne krásny článok

úžasný. díky za článek

Parádní počteníčko, hodně zajímavé ;-)

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