Ein 6.000 Jahre alter Angelhaken aus Kupfer ist der älteste der Welt

Bei Ausgrabungen in der israelischen Küstenstadt Aschkelon wurde ein einzigartiger Fischhaken aus Kupfer entdeckt. Er war für Fische mit einer Größe von 1,5 bis 2 Metern bestimmt. Nach Angaben der israelischen Altertumsbehörde handelt es sich um den ältesten bekannten Metallfischhaken der Welt.

Der 6,5 x 4 cm große Haken besteht aus Kupfer und wurde wahrscheinlich zum Fang von Haien, Thunfischen oder anderen größeren Fischen im Mittelmeer während des Chalkolithikums (Eneolithikum) verwendet. Nach Angaben von Yael Abadi-Reiss und Daniel Varga von der israelischen Altertumsbehörde wurde bisher nichts auch nur annähernd Vergleichbares gefunden. Sie fanden den Haken in einem prähistorischen bewohnten Gebiet, was die Datierung erleichterte - alle Funde aus dieser Schicht stammten aus der Kupferzeit.

"Er war so groß und schön, dass wir zuerst dachten, er könnte aus einer anderen Zeit stammen. Aber das war es nicht", lächelte Yael Abadi-Reiss. Und sie fügte hinzu, dass es in der Antike wahrscheinlich noch mehr kupferne Angelhaken gab, die aber mit der Zeit zerfielen und korrodierten. "Dieser Haken hat sich auch grün verfärbt, aber er ist so groß, dass trotz der beschädigten Außenhülle ein Großteil des Materials erhalten blieb", sagte sie und fügte hinzu, dass der Fund auch ein Glücksfall war.

Die fast wundersame Erhaltung des Hakens verdankt sich der Mikroumgebung, in die er gefallen ist. Das Dorf am Ende der Steinzeit lag an einem saisonalen See, der jeden Winter oder bei starken Regenfällen überflutet wurde. Obwohl die Menschen ihre Häuser an Stellen bauten, die das Wasser nicht mehr erreichte, wenn sich der See füllte, war auch das umliegende Land saisonal überschwemmt. Glücklicherweise herrschten an der Stelle, an der der Haken gefunden wurde, von Anfang an geeignete Bedingungen, um ihn bis heute zu erhalten.

Der Angelhaken ist nicht der einzige Kupfergegenstand in dem Dorf. Die Forscher haben hier noch viele andere Gegenstände gefunden, darunter auch eine Kupferverarbeitungswerkstatt. Die Einheimischen verwendeten sogar zwei Verhüttungsmethoden - einige Gegenstände wurden mehr oder weniger aus reinem Kupfer und andere aus legiertem Kupfer geschmolzen. Sie stellten verschiedene Kupferwerkzeuge her, benutzten aber auch Steinwerkzeuge. Metall war schließlich teuer und stellte einen relativen Luxusartikel dar.

"Über die Ernährung der Menschen, die hier vor 6.000 Jahren lebten, erfahren wir aus den Resten von Tierknochen, die in Abfallgruben gefunden wurden.von Tierknochen, die in Abfallgruben gefunden wurden, von verbrannten Weizenkörnern, die in Öfen gefunden wurden, und von denWerkzeugen für die Jagd, das Kochen und die Nahrungsmittelverarbeitung, darunter Sicheln aus Feuerstein und verschiedene Keramikgerätedie zum Lagern, Kochen und Konservieren von Lebensmitteln durch Gärung und Einsalzen verwendet wurden", so Abadi-Reiss.

Eine der häufigsten Jagdmethoden war das Fischen: "Ältere Angelruten waren aus Knochen gefertigt und viel kleiner als dieser Haken. Die Verwendung von Kupfer begann im Chalkolithikum. Es ist faszinierend, dass diese technologische Innovation für die Herstellung von Angelhaken an der Mittelmeerküste verwendet wurde", so der Archäologe abschließend.

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Roman Nemec

Quellen: haaretz.com, israel21c.org

Ein 6.000 Jahre alter Kupferhaken

Yael Abadi-Reiss

Ein eneolithisches Dorf am Ufer des Ashkelon-Sees

Der Haken wurde für den Fang von Thunfisch und Haien verwendet

Der Haken ist aus Kupfer gefertigt

Ausgrabungen an der Stätte