Der Schatz in der Statue des Grafen: Silber- und Goldmünzen aus dem Dreißigjährigen Krieg

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Beim Wiederaufbau der Kirche St. Andreas in der deutschen Stadt Eisleben wurde ein wahrer Schatz entdeckt. In dem hohlen Bein der Grafenstatue in der Mansfelder Familiengruft befanden sich vier Lederbeutel mit Gold- und Silbermünzen. Fast 400 Jahre lang ahnte niemand etwas von ihnen.

Die Skulptur des Grafen Johann Albrecht von Mansfeld-Arnstein und seiner Frau Magdalena ist seit 1574 Teil der Familiengruft. Die Münzen wurden von jemandem in den hohlen Füßen des Grafen versteckt, der Krieg und die turbulente Zeit der schwedischen Plünderungen und Gewalt in den 1740er Jahren fürchtete.

Offenbar wurde er ein Opfer des Krieges und holte die Münzen nie wieder heraus. 816 Münzen wurden insgesamt entdeckt. Darunter befanden sich Golddukaten, Doppeldukaten, Silbertaler und deren kleinere Varianten. Die seltensten Goldmünzen waren in Papier eingewickelt und als Eigentum der Kirche gekennzeichnet. Das Set enthielt auch eine sehr seltene Münze namens "Goldener Engel". Sie hatte nicht nur einen finanziellen, sondern auch einen symbolischen Wert - mit der Darstellung des Erzengels Michael im Kampf gegen einen Drachen galt sie als Glücksbringer.

Experten vermuten, dass der Schatz aus dem gemeinsamen Pfarrfonds "Aerarium Pastorale" stammt, der 1561 gegründet wurde. Er diente dazu, Pfarrer in ihrer Ausbildung zu unterstützen und auch im Krankheits- oder Krisenfall vorzusorgen. Laut Ulf Dräger, Kurator und Leiter der Abteilung der Landesmünzanstalt Sachsen-Anhalt in Deutschland, stammten die Einnahmen des Fonds aus Gebühren für Hochzeiten, Taufen, Beerdigungen oder für privilegierte Sitzplätze in der Kirche.

"Die Entdeckung ist eine unglaubliche Geschichte", so Ulf Dräger gegenüber Live Science. "Es grenzt an ein Wunder, dass der Schatz nicht schon früher ans Licht gekommen ist. Es wird einige Zeit dauern, bis Experten den Wert der Münzen schätzen können, aber alles, was ich im Moment sagen kann, ist, dass es sich um ein riesiges Vermögen handelt", fügte er hinzu.

Weniger als ein halbes Kilo Butter zum Beispiel war drei Pfennige wert, fast ein Tageslohn für einen guten Bergmann. Der Gesamtwert der damals gefundenen Münzen hätte mehr als einem Jahresgehalt entsprochen. Goldmünzen waren jedoch eher in den oberen Gesellschaftsschichten verbreitet. Der Münzschatz könnte daher als Notreserve oder als Mittel zur Unterstützung in unsicheren Krisenzeiten gedient haben.

Martin Luther, einer der wichtigsten Kirchenreformer, predigte in der gotischen Kirche St. Andreas aus dem 12. Zu seinen Lebzeiten wurde die Kirche umfassend umgebaut. Die hölzerne Kanzel, von der aus Luther kurz vor seinem Tod seine letzten vier Predigten hielt, ist bis heute erhalten geblieben. Sie ist zu einem Symbol der Wallfahrt geworden.

Roman Němec

Quellen: livescience.com, kunstmuseum-moritzburg.de, mz.de, the-sun.com

kostel sv. OndřejeSt. Andreas-Kirche

v hraběcí noze byl uložen pokladDer Schatz wurde im Fuß des Grafen aufbewahrt

některé z mincí souborueinige der Münzen des Satzes

Nach dem Doppeltakt: Von den auf dem Foto gezeigten Münzen ist der sehr seltene 1/4-Taler der Grafen von Mansfeld mit dem Titel Kaiser Rudolfs II. besonders erwähnenswert, Dukaten und ein goldener Engel König Heinrichs VII., oder Taler aus deutschen Staaten und Herzogtümern.

čtvrttolar 1636Vierteldollar 1636

Nach der Dublette: ,,Wahreitstaler" des Herzogs von Braunschweig-Lüneburg Heinrich Julius aus der Münzstätte in Goslar, Niedersachsen.

dva ze čtyř kožených váčků v původním stavuZwei der vier Lederbeutel im Originalzustand

část mincí pokladuEin Teil der Münzen des Hortes

Ein Teil der Goldmünzen aus dem Hort (von oben nach unten): ein Engel des englischen Königs Heinrich VII. Tudor aus der Münzstätte im Tower of London, ein niederländischer Kaufmannsdukat aus Utrecht und 2 Dukaten des Mainzer Erzbischofs Anselm Casimir Wamboldt von Umstadt.

některé mince byly zabaleny a označenyEinige Münzen waren eingewickelt und gekennzeichnet

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