Das Eiserne Grab verbarg die ältesten menschlichen Überreste in Norddeutschland
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In der Nähe des deutschen Dorfes Lüchow sind Archäologen auf ein 10.500 Jahre altes Großsteingrab gestoßen. Sie enthält die ältesten bekannten menschlichen Überreste in Norddeutschland. Sie wurden im Sumpfgebiet des Duvensee-Moores gefunden, das zu den ältesten und am besten untersuchten archäologischen Siedlungsgebieten Mitteleuropas gehört.
Seit 1923 haben Archäologen das Duvensee Moor wiederholt erforscht. Wir befinden uns tief im damaligen Binnenland", erklärt Projektleiter Harald Lübke. Die Ostsee gab es damals noch nicht. Wo Jahrtausende lang menschliche Knochen in der Erde lagen, blüht jetzt eine Wiese. Es gehört dem Landwirt Paul Petersen.
Der heute 75-jährige Mann beobachtet die Ausgrabungen schon seit Jahrzehnten. Vor 30 Jahren luden er und seine Frau Archäologen zu einem Grillfest ein. Seine Frau Heike fragte den Archäologen Klaus Bokelmann, ob es auf ihrem Grundstück etwas zu finden gäbe: "Wer etwas findet, bekommt eine Flasche Sekt", sagte Bokelmann damals zu seinen Studenten. Kurze Zeit später kehrten sie mit Steinsplittern zurück. "Am nächsten Tag fand ich dort selbst eine Steinaxt, die 10.000 Jahre alt sein soll", so Petersen weiter.
Bisher wurden hier mehr als 20 archäologische Stätten aus dem Mesolithikum und Neolithikum entdeckt. Die anaerobe Umgebung des Torfmoores bewahrt organische Überreste, einschließlich verbrannter Knochen, perfekt auf. Die aktuelle Entdeckung am Rande des Moors geht auf Ausgrabungen des Zentrums für Baltische und Skandinavische Archäologie zurück und liefert den Wissenschaftlern neue Informationen über das menschliche Leben in diesem Gebiet.
Bei jüngsten Ausgrabungen wurden mehrere Knochenfragmente gefunden, die nicht vollständig verbrannt waren. Die Archäologen erhielten die Bestätigung durch einen unverwechselbaren Oberschenkelknochen. "Allein der Fund gab uns Gewissheit", sagt Betreuer Harald Lübke und hofft, dass sie daraus DNA für die weitere Forschung gewinnen können. Das gesamte Grab wurde in einem Erdblock an Ort und Stelle für weitere Untersuchungen unter Laborbedingungen angehoben.
Nach Angaben des Landesamtes für Archäologie handelt es sich um die erste mesolithische Bestattung in Schleswig-Holstein. Experten sprechen daher vom ältesten Grab Norddeutschlands. Es ist noch nicht bekannt, wie die mesolithischen Menschen im Norden ihre Toten entsorgten. Beide Funde deuten darauf hin, dass Urnenbestattungen zu Beginn des heutigen Interglazials das vorherrschende Bestattungsritual von Jägern und Fischern gewesen sein könnten.
Gräber von Jägern, Sammlern und Fischern aus dem frühen Mesolithikum sind äußerst selten. Frühere Funde aus Norddeutschland und Südskandinavien sind alle jünger (7.-6. Jahrtausend v. Chr.). Das einzige vergleichbare Grab wurde in Jütland, Dänemark, gefunden. Es handelt sich auch um eine Urnenbestattung, was darauf hindeutet, dass die Feuerbestattung unter den mesolithischen Jägern und Sammlern weit verbreitet war.
"Das ist eine Sensation für mich", sagte Lübke. Er und seine Kollegen erhoffen sich von dem Fund mehr Informationen darüber, wie mesozoische Jäger, Fischer und Sammler ihre Toten behandelten. Sie haben im Moor verschiedene menschliche Knochen gefunden, aber bisher keine Hinweise auf einen Schädel. Lübke hofft, aus ihnen DNA zu gewinnen: "Das wäre eine echte Fundgrube."
Das älteste bekannte norddeutsche Urnengrab hat bisher nur viele Fragen aufgeworfen. "Bei verbrannten Knochen ist es zum Beispiel schwierig, die Todesursache zu bestimmen", so Lübke. Das gesamte Duvensee-Moor ist ein großartiger Standort für Archäologen: "Wir haben hier jetzt eine neue Tür geöffnet. Und darüber hinaus gibt es im Moment nur dunkle Räume".
Die archäologischen Arbeiten werden hier im nächsten Jahr fortgesetzt.
Roman Nemec
Quellen: zeit.de, sueddeutsche.de
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