Archäologen entdecken seltenen Wikingerschatz mit Hilfe eines Metalldetektors

Im Jahr 2019 wurden im schwedischen Viggbyholm Beweise für einen 1.500 Jahre alten Bauernhof und eine spätere Siedlung aus dem frühen bis hohen Mittelalter entdeckt. Kürzlich fanden Archäologen in einem der jüngeren Häuser einen seltenen Hort von wikingerzeitlichem Silberschmuck und Münzen, den sie als "Das
8 000 m2 große Gelände befindet sich in einer breiten Küstenbucht in der Nähe von Stockholm. Seit zwei Jahren werden hier intensive rettungsarchäologische Untersuchungen in Vorbereitung auf eine neue Stadtentwicklung durchgeführt. In der Eisenzeit gab es hier eine Siedlung, die bis ins Mittelalter bestand. In diesem Jahr haben Archäologen die Fundamente von mehr als zwanzig so genannten "Langhäusern" aus der späten Eisenzeit und dem frühen Mittelalter ausgegraben. Die ältesten stammen aus dem Jahr 400 n. Chr., während die jüngsten aus der Wikingerzeit stammen. Der Leiter der Arbeiten, Magnus Lindberg, sagte der schwedischen Presse, dass in einem der jüngeren Häuser ein Metalldetektor eine Schatzkiste entdeckt hat, "die Art von Schatz, die man nur einmal im Leben findet".

Unter dem ehemaligen Holzfußboden wurde ein Keramiktopf mit einer Leinenmanschette gefunden, der einen Satz Wikingersilber enthieltvon Wikingerschmuck in hervorragendem Zustand und Qualität - vor allem kunstvoll gedrehte Armbänder und Halsketten. Es gab auch Silbermünzen aus verschiedenen Ländern - Mitteleuropa, Frankreich, Deutschland und England, sowie fünf arabische Silbermünzen - Dirhams. Eine der europäischen Silbermünzen stammt aus dem 10. Jahrhundert und wurde in Rouen, Frankreich, geprägt. Laut Professor Jens Christian Moesgaard von der Universität Stockholm ist dies eine sehr seltene Münze, von der bisher nur zwei Exemplare bekannt sind.

"Als ich anfing, die Artefakte vorsichtig eines nach dem anderen herauszuholen, hatte ich so ein außergewöhnliches Gefühl, vor allem als die anderen immer wieder kamen. Insgesamt befanden sich acht hochwertige Armbänder und Halsketten in außergewöhnlich guter Erhaltung, obwohl sie vor fast tausend Jahren hergestellt und gelagert wurden. Sie sahen fast nagelneu aus", beschreibt die Archäologin Maria Lingström die Umstände des Fundes.

Ähnlich zusammengesetzte Silberschätze im Inneren eines Wohnhauses sind nach Meinung der Experten sehr ungewöhnlich. Dies erhöht die Seltenheit des Fundes erheblich. Sie glauben auch, dass es eine "klassische Interpretation" der Umstände der Absetzung des Schatzes gibt - d.h., dass die Menschen in Zeiten der Not ihre Wertsachen eilig versteckten - ist gelinde gesagt unsicher. In diesem Fall, so Dr. Lindberg, wurde der Schatz höchstwahrscheinlich im 11. Jahrhundert deponiert, aber es gibt "bezeichnende Anzeichen dafür, dass der Schatz später entfernt und anschließend wieder deponiert wurde."
Während der Wikingerzeit reisten nordische Krieger, Händler und Diplomaten durch ganz Europa. Die große Mehrheit der Bevölkerung waren jedoch Bauern, die von ähnlichen Artefakten nur träumen konnten. Silber war die "eigentliche Währung" und Waren wurden mit Silber, insbesondere Silberbruchteilen, bezahlt. Bei einem Handelsgeschäft wurde die benötigte Menge Silber einfach vom Barren abgeschnitten. Bei diesem neuen Fund handelt es sich jedoch um wunderschön gearbeiteten Silberschmuck der Wikinger. Viele andere ähnliche Funde aus der Wikingerzeit waren eher votiver Natur.

Die Beweise für die Aktivitäten von Vikingers im Ausland werden größtenteils durch die Entdeckung von Silberschätzen aus weit entfernten Gebieten unterstützt. Es ist fraglich, warum ausländische Münzen auf einem alten schwedischen Bauernhof gefunden wurden. Vielleicht bezahlte ein Fremder die Bauern für ihre Waren in Silber. Es könnte aber auch sein, dass einige von Viggbyholms Männern ihre Hacken wegwarfen, um die Schwerter in die Hand zu nehmen und auf sommerliche Raubzüge ins Ausland zu gehen.

Roman Nemec

Reinigung und Konservierung

Silberschatz in Viggbyholm

Maria Lingström beim Ausgraben eines der Häuser

Ein einzigartiger Schatz aus der Wikingerzeit

Quellen: arkeologerna.com, thevikingagearchive.com