9. 5. 2019 Seltene, mit Silber verzierte Axt

Das seltene Artefakt wurde vor drei Jahren von einem unbekannten Finder in der Region Hradec Králové entdeckt. Es war eine mit Silber verzierte Eisenaxt. In der Tschechischen Republik war bis dahin nichts Vergleichbares gefunden worden. Die Axt stammt wahrscheinlich aus der Zeit der Großmährer. Der Finder wurde mit 60.000 Kronen belohnt.

Archäologen entdeckten die Axt an der Grenze zwischen den Regionen Hradec Králové und Jičín. Sie sagten, das Artefakt stamme aus dem 10. Jahrhundert. Funde von ähnlichen Äxten sind keine Seltenheit. Das von den Archäologen in Hradec gefundene Exemplar ist jedoch mit Silber verziert, was es zu einem seltenen Fund macht.

Der Archäologe Ondřej Herčík, der die Axt zusammen mit seinen Kollegen untersucht hat, kommentierte den Fund. "Das Interessante daran ist, dass es sich um Silbermosaik (Kaltdekoration von Metall) handelt. Wir datieren den Fund vorläufig in das neunte Jahrhundert n. Chr., d. h. in die großmährische Zeit. Ein ähnlicher Fund aus dem Gebiet unserer Republik ist uns bisher nicht bekannt. Auch aus Mitteleuropa sind keine Entsprechungen gefunden worden", so der Archäologe.

Die Archäologen ließen die Axt röntgen. Es konnte eindeutig nachgewiesen werden, dass die Axt aus Eisen gefertigt war und dass Silber mit Spuren von Gold und Kupfer zur Verzierung verwendet wurde. Im Auge der Axt entdeckten die Wissenschaftler dann einen winzigen Rest eines Holzstiels, der nicht erhalten war.

Die Axt stammt wahrscheinlich aus einem frühmittelalterlichen Gräberfeld, das durch den Pflug gestört wurde. Es liegt in der Nähe des Fundortes des Artefakts. Die Archäologen glauben, dass die Axt jemandem gehört haben könnte, der eine ganz besondere Stellung in der Gesellschaft innehatte. Die Größe der Axt deutet darauf hin, dass es sich wahrscheinlich um einen Jungen handelte, und sie hatte eine symbolische Bedeutung.

"Normalerweise ist es eine Waffe, aber wegen der Verzierung kann es auch als eine Art soziales Abzeichen betrachtet werden. Diese Art von Axt ist typisch für die Zeit und die Region Großmähren, aber keine war so verziert. Die Verzierung ist ungewöhnlich", sagt der Archäologe Ondřej Herčík.

Die Axt wurde nach der Entdeckung von Restauratoren in Empfang genommen, die das Artefakt in einen Zustand versetzten, in dem Wissenschaftler professionell damit arbeiten konnten. Die Axt war Eigentum der Region Hradec Králové und wurde im Ostböhmischen Museum in Hradec aufbewahrt.

Quellen: www.denik.cz, www.idnes.cz, www.rozhlas.cz