25.2.2017 900 Goldmünzen im Inneren des Klaviers

Eine bemerkenswerte Entdeckung wurde vor vier Jahren von dem englischen Klavierstimmer Martin Backhouse gemacht. Im Inneren eines dieser Musikinstrumente fand er einen wahren Schatz, 900 Goldmünzen.

Das Klavier mit dem Schatz darin befand sich an der Universität von Shropshire. Das Musikinstrument wurde der Schule von einem Ehepaar gespendet, das sein Haus verkleinern wollte und dem das Klavier im Weg gewesen wäre. Sie hatten keine Ahnung, was sich darin befand.

Im folgenden Jahr stellte die Schule den Klaviertechniker Martin Backhouse ein, der sich um das über 100 Jahre alte Klavier kümmerte. Als er das erste Mal hineinschaute, traute er seinen Augen nicht. Er entdeckte Hunderte von Münzen, die sorgfältig in sieben Stoffbeuteln und einer ledernen Kordelzugtasche versteckt waren. Die Münzen wurden vom Shrewsbury Coroner John Ellery offiziell zum Schatz erklärt.

Es ist unbekannt, wer die Münzen versteckt haben könnte. Vielleicht jemand, der angeblich vorhatte, sie später einzuschmelzen. Eine umfangreiche Untersuchung wurde durchgeführt, und 50 Personen erhoben Anspruch auf den Schatz. Aber keiner von ihnen hat am Ende die Münzen bekommen. Es wurden keine Beweise gefunden, dass sie ihnen gehörten.

Die meisten der Münzen stammen aus der Regierungszeit von Königin Victoria. Von den 900 geborgenen Münzen sind 633 so genannte Sovereigns, das sind Münzen der Könige. Sie sind repräsentativ für das System des Monometallismus, das im 18. Jahrhundert auf den britischen Inseln entstand. Und zwar im Jahr 1816, als Gold als alleiniger Wertmaßstab verordnet wurde.

Laut dem Klaviertechniker Martin Backhouse hat wahrscheinlich seit 1906, als das Klavier hergestellt wurde, niemand mehr auf seine Wartung geachtet. Er selbst war von der Entdeckung der Münze begeistert, denn er ist ein Fan der Archäologie. "Als ich die Stofftaschen sah, dachte ich, was soll's. Sie waren sehr schön aus Kord gefertigt. Die Beutel wurden präzise nebeneinander gestapelt, damit sie ins Innere des Klaviers passen", so der Stimmer.

Die Münzen bestehen zu fast 92 Prozent aus Gold, der Rest ist Silber. Das Klavier wurde 1906 von Broadwood & Sons aus London hergestellt und von dem Musikgeschäft Messrs Beaven & Mothersole in Saffron Walden, Essex, verkauft. Es ist jedoch nicht bekannt, wer es zuerst gekauft hat.

Erst 1983 wurden Graham und Meg Hemmings die Besitzer. Das Ehepaar kaufte das Instrument, damit ihre vier Kinder das Spielen lernen konnten. Und, wie bereits erwähnt, haben sie es der Universität gespendet, um ihr Haus zu renovieren. Der Schatz wurde auf 500.000 Pfund geschätzt.

Quellen: www.theguardian.com, www.bbc.com, www.pokladnice-minci.c