21.3.1933 Fertigstellung des Konzentrationslagers Dachau

Es war ein schrecklicher Anblick, die Kaserne stank nach Tod und Krankheit. Dies war das Konzentrationslager Dachau, als es von der amerikanischen Armee befreit wurde. Die Deutschen bauten die Todesfabrik in nur zwei Monaten und stellten sie am 21. März 1933 fertig.

Das Konzentrationslager Dachau wurde oberhalb der gleichnamigen mittelalterlichen Stadt, sechzehn Kilometer nordwestlich von München, errichtet. "Davor gab es Lager in Oranienburg, Lugau und Plauen. Dabei handelte es sich jedoch um behelfsmäßige Straflager. Das Konzentrationslager Dachau war bereits mit der Absicht errichtet worden, es zu einer Dauereinrichtung zu machen", schreibt Milan Hes in seinem Buch Und die Tore öffnen: Befreiung 1945 - Dachau-Oswiecim-Teresien.

Ursprünglich wurde das Lager in den Räumlichkeiten einer stillgelegten Schießpulverfabrik eingerichtet. Zwanzig flache, halb verfallene Baracken, ein Verwaltungsgebäude und Hunderte von Metern Stacheldraht. "Das musste für den Moment reichen. Die ersten Häftlinge schliefen auf Betonböden, und selbst dünne Decken schützten sie nicht vor der Kälte. Sie mussten sich nach Material umsehen, um Etagenbetten zu bauen, bevor die Wachen sie beaufsichtigen konnten. Das erste Konzentrationslager entstand auf eine etwas improvisierte Weise", erklärt Hes.

Der erste Kommandant war Hilmar Wäckerle, der seine Männer ständig herumkommandierte. Nel sprach gerne mit den Häftlingen und verteilte Zigaretten. "Kameraden der SS! Sie alle wissen, warum der Führer uns hierher gerufen hat! Wir sind nicht hierher gekommen, um die Schweine drinnen human zu behandeln. Wir betrachten sie nicht als Menschen wie uns, sondern als Menschen zweiter Klasse. Seit Jahren können sie ihre kriminellen Aktivitäten ausüben. Aber jetzt sind wir an der Macht. Wenn diese Schweine an die Macht gekommen wären, hätten sie uns allen den Kopf abgeschlagen. Deshalb werden wir auch keine Gnade kennen. Diejenigen, die das Blut ihrer Freunde nicht sehen können, gehören nicht zu uns und werden uns verlassen. Je mehr von diesen Schweinehunden wir erschießen, desto weniger müssen wir sie füttern", schimpfte Wäckerle mit den Wächtern.

Das Konzentrationslager Dachau wurde am 29. April 1945 von der amerikanischen Armee befreit, wobei dreißigtausend tote Häftlinge gefunden wurden. Es war ein schrecklicher Anblick, die Kaserne stank nach Tod und Krankheit. In sechs Baracken lagen hungernde und sterbende Häftlinge übereinander - 1.200 Menschen auf einem Raum, der für 200 ausgelegt war.

"Die Toten - 300 Kranke waren am Vortag gestorben - lagen auf den asphaltierten Wegen neben der Kaserne, andere wurden hinausgetragen. Man konnte ihnen allen den Hunger ansehen. In den beiden Folterräumen lagen etwa 1.200 Leichen nebeneinander. Im Krematorium gab es Haken, an denen die SS-Männer ihre Opfer aufhängten, wenn sie sie schlagen oder auf andere Weise foltern wollten. Das Fresko, das sie an die Wand malten, war bedeutend. Es zeigte einen Mann ohne Kopf, in Uniform und mit SS-Abzeichen am Kragen. Der Mann saß auf einem riesigen aufgeblasenen Schwein, dem er die Sporen in die Seite trieb", beschrieb die Kriegsberichterstatterin Marguerite Higgins, deren Bericht aus Dachau in der New York Herald Tribune erschien.

Insgesamt waren in Dachau 188.000 Menschen inhaftiert. Ein großer Teil der Opfer starb in den letzten Monaten vor der Befreiung. Andere starben nach der Befreiung: "Als die Amerikaner kamen, beschlagnahmten sie Schweine und andere Dinge in der Gegend, um uns zu ernähren. Aber sie haben uns furchtbar fettes Essen gegeben und viele Menschen sind trotzdem daran gestorben", sagt der überlebende Häftling Chanan Bachrin.

Quelle: Milan Hes: Und die Tore zu öffnen - Befreiung 1945 - Dachau-Oswiecim-Teresien, Guido Knopp: Holocaust, www.bbc.com