2.500 Jahre alte Artefakte in hervorragendem Zustand von einem Tier in einem schwedischen Wald ausgegraben

Tomas Karlsson entdeckte bei der Markierung des Waldes für den Orientierungslauf gut erhaltene Metallgegenstände, die aus dem Boden ragten, nachdem sie von Tieren zerfressen worden waren. Er meldete die Entdeckung dem Vorstand von Anglisås, der einen Spezialisten zum Fundort schickte. Spätere Untersuchungen ergaben bis zu 50 weitere Artefakte. Dies ist einer der drei wichtigsten bronzezeitlichen Funde in Schweden.

Karlsson brachte den Archäologen Mats Hellgren zu der Fundstelle, der von dem außergewöhnlichen Erhaltungszustand überrascht war. Hellgren grub daraufhin 50 verschiedene Artefakte und deren Teile aus. Die meisten stammen aus einer mit Steinen ausgekleideten Grube, die unter einem großen Felsbrocken ausgehoben wurde.

Die Experten sagen, dass sie zwar bisher keine ähnlichen Funde in diesem Gebiet gemacht haben, ihnen aber auch kein anderer Zusammenhang bekannt ist. Sie haben mehrere hochwertige Gegenstände geborgen, die auch nach Jahrtausenden noch in ausgezeichnetem Zustand sind: "Alle Artefakte waren im Wesentlichen intakt. Wahrscheinlich wären sie dort geblieben, es sei denn, ein Tier hätte beschlossen, eine Höhle zu bauen. sagt Madelene Skogberg, Konservatorin beim Ausschuss für kulturelle Angelegenheiten von Västra Götaland.

Die Archäologen setzten modernste Technologien und Techniken ein, wie z. B. das Laserscanning, um den Lehm und den Schmutz um jedes Stück herum zu unterscheiden und zu untersuchen. Auch Metalldetektoren spielten bei der Entdeckung der meisten Artefakte eine wichtige Rolle. "Aus Sicht der Forschung hat dies mehrere interessante Dimensionen. Dieser Fund wirft völlig neue Fragen auf", sagt Johan Ling, Professor für Archäologie an der Universität Göteborg, der an der Ausgrabung beteiligt war.

Die Objekte der Sammlung stammen aus der nordischen Spätbronzezeit zwischen 700 und 500 v. Chr. Laut Professor Ling handelt es sich um die ersten drei besten schwedischen Funde aus dieser Zeit überhaupt: "Es handelt sich um sehr exklusive Objekte. Sie befanden sich in sehr guten Bodenverhältnissen. Es ist sehr selten, dass man diese Qualität sieht.

Die Autoren der Studie glauben, dass die Gegenstände von Frauen getragen wurden, die zur Elite gehörten, was ihren sozialen Status definierte: "Sie trugen solche Ornamente und Schmuckstücke buchstäblich von Kopf bis Fuß! Wir fanden Halsketten, große Armbänder, Spiralfibeln, Nadeln und Verschlüsse, die für Textilien verwendet wurden. Das Besondere sind die großen, im Wesentlichen intakten Fußkettchen", so Ling.

Neben Ornamenten wurden auch Alltagsgegenstände gefunden, darunter eine Axt, die Reste von Bronzeformen und ein Dorn, der ein Pferdesporn gewesen sein könnte. Es ist das erste Exemplar dieser Art in Schweden. Solche Artefakte sind in den nördlichen Regionen Deutschlands und Polens häufiger anzutreffen: "Das zeigt, dass es einen gewissen Kontakt mit diesen Gruppen gab", erklärte Ling.

Die Archäologen glauben, dass es sich um ein absichtliches Depot, ein Versteck, handelte: "Es könnte im Zusammenhang mit einer Bestattung stehen, für den Gebrauch im Jenseits. Aber es war wohl eher eine Art, sozialen Status zu signalisieren - sie konnten es sich einfach leisten, einen Teil ihres Reichtums zu opfern", sagt Ling.Für ihn ist es wichtig, dass das Team die Region genauer untersucht, um festzustellen, ob es in diesem Gebiet noch weitere Schätze und Spuren menschlicher Aktivitäten aus der Bronzezeit gibt.

Jetzt ist die Konservierung und später die Präsentation an der Reihe. Wo die Objekte letztendlich landen werden, wissen die Experten noch nicht. Die schwedische Behörde für das nationale Kulturerbe hat noch keine Entscheidung getroffen, aber wahrscheinlich werden sie in einem der lokalen Museen in der weiteren Umgebung des Fundes landen.

Roman Nemec
Quellen: archaeology.org, studyfinds.org, bbc.com, rnz.co.nz