16 Apr 2016 Wikingermünzen in Nordirland

Die beiden seltenen Wikingermünzen wurden von Brian Morton, einem damals dreiundvierzigjährigen Vollzeitpfleger, mit einem Metalldetektor entdeckt. Experten vermuten, dass die Münzen mit einem Wikingerüberfall auf ein nahe gelegenes Kloster in Verbindung stehen. Es sind die ersten Münzen dieser Art, die in Nordirland gefunden wurden.

Morton fand die seltenen Münzen, nachdem er ein Jahrzehnt lang mit einem Metalldetektor nach Schätzen gesucht hatte. Er entdeckte den Schatz in der Grafschaft Down (eine der sechs Grafschaften Nordirlands, die zur ehemaligen irischen Provinz Ulster gehören). Experten glauben, dass die Münzen während eines Wikingerüberfalls auf das Kloster Maghera hierher kamen. Sie wurden zur unabhängigen Bewertung an das British Museum geschickt.

Die Münzen zirkulierten im 11. Jahrhundert hauptsächlich auf der Isle of Man und bestehen zu 93 Prozent aus Silber. Sie waren etwa zehn Zentimeter von der Oberfläche entfernt in den Schlamm gebohrt und hatten einen Abstand von 1,5 Metern. Sie hätten einem Wikingerkrieger aus der Tasche fallen können, ohne dass er es bemerkt hätte. Überfälle auf Klöster und Kirchen waren keine Seltenheit, so dass sie ein attraktives Ziel für Plünderer waren. Ich denke, sie werden hier einen Schatz finden.

Die Wikinger griffen Irland um 800 n. Chr. an und blieben dort bis 1169, als die Normannen einmarschierten. Die Entdeckung der Münzen könnte auf einen friedlichen Handel oder eine strategische Verbindung zwischen der Isle of Man und dem südöstlichen Ulster hinweisen.

"Es ist sehr wahrscheinlich, dass jemand die Münzen einfach unwissentlich verloren hat. Für diese Theorie spricht die Tatsache, dass die Münzen weit voneinander entfernt waren. Wenn jemand einen Schatz versteckt, handelt es sich außerdem meist um einen Haufen Münzen, nicht nur um zwei", meint Robert Heslip, ehemaliger Kurator des Ulster Museums.

Morton erkannte fast sofort, dass er seltene Münzen gefunden hatte. Also übergab er sie dem Ulster Museum. Die örtliche Gerichtsmedizinerin Suzanne Anderson gratulierte dem Finder. "Ich bin glücklich, dass ich einen solchen Schatz gesehen habe. Herzlichen Glückwunsch an Herrn Morton und vielen Dank für die Übergabe der Münzen an das Museum", so Anderson.

"Mir war klar, dass es sich nicht um gewöhnliche Münzen handelte. Aber ich habe erst später herausgefunden, dass sie extrem selten sind. Ich war, gelinde gesagt, aufgeregt. Als er die Erlaubnis erhielt, den fraglichen Ort zu durchsuchen, ging ich nicht mit dem Gedanken dorthin, nach etwas Bestimmtem zu suchen. Es war einfach ein gewöhnlicher Ort zum Ausgehen. Ich war nur auf der Suche nach einem kleinen Stück Geschichte, und es ist großartig geworden", so Morton weiter.

Quelle: ww.dailymail.co.uk, https://www.itv.com/